Wichsvorlagen 40 + Mit Heinz Strunk erotisch durchs Jahr Sexy Pics für die „Generation Gold“ Schaltjahrkalender-plus ein Bonus-Monat. Dreizehn Monate zum Preis von Zwölf!
Was es nicht alles an sog. sexy Kalendern gibt! Stallburschen, Killer Pussycats, erotischer Karpfenkalender, Gefesselter Akt, Alpengirls, Schön&Rund, Zarte Blüten, Traummänner usw. usf. Sucht man im Netz nach „erotischen Kalendern für alte Menschen“ , sieht die Trefferliste allerdings mau aus. Es finden sich der „Rentnerkalender 2018“ (mit Lesebändchen und Gummiband), „iGuernburn digitaler Kalender“ (mit großem Bildschirm für Demenz, Alzheimer, Senioren), „Achtung Rentner“(Wandkalender), der „Countdown Kalender Ruhestand“ und der „Rentner-Planer 2019“ mit Gummiband (Was es wohl auf sich hat mit diesem Gummiband?). Mit präziseren Suchbegriffen wie „Sexkalender für Rentner“ oder „Geiler Senioren-Almanach“ kommt man gleich gar nicht weiter, selbst im Darknet tote Hose. Heißt, wieder einmal: Fortgeschrittene Semester und Erotik scheinen nicht zusammenzupassen, Sex im Alter ist auch im einundzwanzigsten Jahrhundert immer noch ein Tabu. Das soll, das MUSS sich ändern.
Aus diesem Grund habe ich mich zu einem gewagten Schritt entschlossen, nämlich einen auf die erotischen Bedürfnisse betagterer Menschen angepassten Kalender zu gestalten. Einziges Motiv: Ich selbst, Baujahr 62, heißt: auch nicht mehr ganz „taufrisch“. Meine fröhliche, dem Leben zugewandte Devise: Ein Mann in den späten Fünfzigern zeigt-nicht ohne Koketterie, dafür aber mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern-was er „hat“. Das mindert Schwellenängste, zerstreut Bedenken, löst Selbstzweifel in Luft auf. Denn: Auch ein verbrauchter, alter Körper hat noch verborgene Reize! In sanftes Licht getaucht und liebevoll in Szene gesetzt, sieht man über viele Schwächen großzügig hinweg: Winkfleisch, Elchschaufeln, Betonhüfte, Salinobeine, Fettbrust – so what? Wir werden alle nicht jünger!
Es geht in diesem sehr persönlichen Kalender nicht um Schweinereien, um perverse Hardcore-Praktiken, um kalten Hochleistungssex oder Obsessionen jeglicher Art, vielmehr gibt der Begriff Softerotik den (frivolen) Ton an. Dabei, und auch das ist neu und innovativ, wird niemand ausgeschlossen. Der Untertitel könnte daher auch lauten: UNISEX – FÜR SIE UND IHN.
Zwölf sanft elektrisierende, gefühlsechte Motive, die zum Träumen verführen, im „erotischen Gedächtnis“ graben, die nur mehr lauwarmen Säfte behutsam wieder in Wallung bringen. Streicheln statt fingern, kuscheln statt rammeln, behutsame Erregung, wo doch in der modernen Häppchen-Gesellschaft schneller Instant-Sex zur gefühllosen Regel geworden ist.
Einem mehr als glücklichem Umstand ist es zu verdanken, dass ich den Meisterfotografen Dennis Dirksen für das Vorhaben gewinnen konnte. In der dreimonatigen Vorbereitungsphase haben wir uns oft nächtelang bei schwerem Rotwein und leichtem Gebäck die Köpfe heiß und heißer geredet. Kann ein solches Großprojekt überhaupt gelingen? Es war klar, dass wir uns auf vermintem Gelände bewegen, dass uns kleinste Fehler und Ungenauigkeiten das Genick brechen würden. Egal. Zunächst fuhren wir auf der Suche nach passenden Motiven die halbe Republik ab. Eine mühevolle Arbeit, aber wir wurden reich belohnt. Es gab einen Punkt, an dem sich das Puzzle wie von selbst zusammenfügte. Merke: Bei einem wahren Kunstwerk ist der Künstler nur ausführendes Organ! Das Werk diktiert dem Künstler seinen Willen, nicht umkehrt!
Dann konnte endlich die eigentliche Arbeit beginnen: Herr Dirksen, den ich als ruhigen, besonnenen Mann kennengelernt hatte, zog unvermittelt ganz andere Seiten auf. Von Sanftmut keine Spur, er ruhte nicht eher, bis er vollkommen zufrieden war. Ruhige Kugel schieben, zwischen Tür und Angel ein paar
„Schnappschüsse“ machen, locker-witziges Shooting bei Weißweinschorle, oder wie sich Lieschen Müller die Arbeit am Set so vorstellt: Fehlanzeige, Fehlanzeige, Fehlanzeige. Bald war ich nur mehr Wachs in den Händen des Photographen, wurde ich mehr und mehr zu seinem Geschöpf. Ich habe diese Zeit als Kampf, als Rausch, als absolute Grenzerfahrung in Erinnerung, von der ich keine Minute missen möchte. Es war einfach unbeschreiblich! Einige Sessions dauerten 14, 16, 18 und mehr Stunden. Der absoluten Erschöpfung nahe, habe ich ein ums andere Mal ums Ende gebettelt, von wegen „wir haben doch jetzt sicher genug Material“, „ein ordentliches Foto wird doch dabei sein“, „einmal muss es auch gut sein“ usw. (eine Litanei, die mir im nachhinein hochnotpeinlich ist), doch keine Chance: Der Superprofi ließ sich weder durch Jammern noch durch Geld und gute Worte korrumpieren. Aber das Ergebnis, und nur das zählt schließlich, kann sich wahrlich sehen lassen. Ein Lichtgemälde schöner als das andere! Danke, Dennis Dirksen!
Noch ein paar Plaudereien aus dem „Nähkästchen“: Ein besonders gelungenes Motiv, das „verbotene“ Gedanken bei Männlein UND Weiblein anregen soll, trägt den Titel „jesus paradox plays syphony for an junkpress“. Orales naschen ausdrücklich erlaubt! Oder: „Old Sportsmen kicks you down”. Denn auch der Humor darf nicht zu kurz kommen. „Wanna bubble? Love Weazle`s back in Town“, undundundoderoderoder. Dieser Kalender ist VPLE: Vielfalt Pur Live Erleben! Er will eine Lanze brechen, Alterserotik aus der Schmuddelecke herausführen, ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sein. Damit der moderne Senior von heutzutage selbstbewusst bekennen kann: Die besseren Töpfe stehen auf den hinteren Herdplatten!
Viel Spaß beim prickelnden Blättern wünscht Ihr und Euer Heinz „Heinzer“ Strunk